"Kriegskommunionkinder" trafen sich in Spexard

Die heilige Erstkommunion am 2. April 1945 wird für die Spexarder immer in Erinnerung bleiben. Schließlich war es der erste Friedenstag in Gütersloh nach zwölfjähriger Naziherrschaft. Nach 60 Jahren trafen sich die „Kriegskommunionkinder“ am Ostermontag zu ihrer diamantenen und eisernen Wiedersehensfeier.

Der unvergessene Gütersloher Pfarrer Siegfried Hofius aus der Pankratius-Gemeinde spendete einen Tag nach der Stunde Null in Spexard und Umgebung den 25 Kindern das Sakrament der katholischen Kirche. Die heutige Bruder-Konrad-Kirche und ihre Vorläuferkirche, im Volksmund „Barackenkirche“ genannt, standen damals noch nicht. In einer hergerichteten Fabrikhalle der Sperrholzfabrik Feuerborn, und später im Saal der Gastwirtschaft Johannbarkey wurden die heiligen Messen ab 1944 gefeiert. Siegfried Hofius und der Gütersloher Bürgermeister Josef Bauer hatte sich für eine Notkirche in Spexard eingesetzt, weil der Weg zur Pankratius-Kirche im letzten Kriegsjahr durch Fliegerangriffe immer beschwerlicher geworden war. Das Ende des Krieges rückte dann an den Ostertagen immer näher. Von der Autobahn aus Richtung Wiedenbrück war eine Panzerdivision der 9. US-Armee am Karsamstag 1945 um 18 Uhr nach Spexard vorgestoßen, wo es noch zu Kamphandlungen gekommen war. In Verl einquartierte SS-Männer leisteten Wiederstand, und bei weitflächigem Beschuss war die Besitzung von Ferdinand Stickling an der Verler Straße vollständig zerstört worden. Erst als sich die starken Wehrmachtsverbände am 2. April nach Osten zurückzogen, kehrte Frieden in Spexard und Umgebung ein.

Die Friedensbotschaft überbrachte im Hochamt am 2. Ostertag Subsidiar Ulrich Falke den Kommunionkindern von 1945 und denen von 1940, die der Einladung von Theresia Feldick geborene Sagemüller und Ingrid Böcker geborene Harkötter gefolgt waren. Der Kirchenchor wirkte mit. Beim Mittagesse im „Spexarder Krug“ wurden anschließend noch Erinnerungen ausgetauscht.