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Ravensberger Burgherren in Ostwestfalen

 
Im Fackelschein besichtigten die Spexarder Heimatfreunde die Kasematten unter der Burg Sparrenberg in Bielefeld.

Der Heimatverein Spexard machte sich auf die Spuren der Grafen von Ravensberg und besuchte die Bielefelder Burg Sparrenberg und die Burg Ravensberg in Borgholzhausen. Vom Spexarder Bauernhaus aus ging es am Morgen zuerst in den Bielefelder Stadtteil Gadderbaum. Der Ortsname steht für „Gatterbaum“, der altertümlichen Beschreibung einer Zollstelle. Die Burg Sparrenberg (1240-1250) liegt erhaben über diesem Ort. Hohe Mauern schützen gestern wie heute die Burg vor Eindringlingen. Doch die Spexarder Heimatfreunde konnten den Weg über die Brücke in den Innenhof nehmen. Unter sachkundiger Führung wurden die aktuellen Ausgrabungsflächen auf dem Burggelände besichtigt. Auch heute noch finden die Archäologen dort Erstaunliches. So wird zum Beispiel einem kleinen Raum in Hufeisenform eine Nutzung als Toilette mit fließendem Wasser zugeordnet – was für die damalige Zeit Luxus war. Auch die unter der Burg gelegenen Kasematten und der Turm wurden besichtigt. Die Fahrt des Heimatvereins ging weiter in den Nordkreis nach Borgholzhausen. Dort steht die Burg Ravensberg, die etwa 1080 von Hermann II. von Calvelage erbaut wurde und Stammsitz der Grafen von Ravensberg wurde.

 
Der Spexarder Heimatverein besuchte die Burg Ravensberg in Borgholzhausen. Im Hintergrund der mächtige Bergfried und das alte Forsthaus.

Heute sind lediglich der mächtige Bergfried mit seinen dreißig Zinnen sowie Reste der Burgmauern erhalten. 1981 brachen Steine aus dem oberen Teil des Turms, die Krone wurde daraufhin mit Stahlankern gesichert. Im Herbst 2006 wurde der Turm umfassend saniert. Die alten Steine wurden mit Kalksandmörtel neu verfugt, das Kuppeldach gegen Nässe mit einer Kunststoffschicht geschützt. Neuere Grabungen haben einiges von der Geschichte der Burg freigegeben. Mauerreste und Reste alter Gebäude wurden gefunden. 2005 wurde im Eingangsbereich die Grundmauer eines zweiten Wehrturms entdeckt, der bis dahin vollkommen unbekannt war.

Beeindruckend ist auch der etwa 100 Meter tiefe Schacht, der im Brunnenhaus zu finden ist. Dieser wurde (wie auch der Brunnen auf der Burg Sparrenberg) in jahrelanger Handarbeit in den Fels geschlagen.

Wieder zurück in Spexard fand der Tag einen gemütlichen Ausklang mit einem Grillen am Spexarder Bauernhaus.



Letzte Änderung: 25. November 2009