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Heiligenhäuschen restauriert

 
Die drei Heiligen-Figuren aus Ton wurden von der Heimatvereins-Vorsitzenden Theresa Westerbarkey (v. l.), Fachbereichsleiterin Inga Linzel und vertretend für die Nachbarschaft von Michael Delker zum Heiligenhäuschen getragen.

Am Fest der Kreuzerhöhung und genau 152 Jahre nach der Fertigstellung des Heiligenhäuschens an der Hofstelle Meierfrankenfeld am Plümersweg wurde die umfangreiche Restaurierung mit einer Einweihung durch den Heimatverein Spexard abgeschlossen. „Ich bin stark beeindruckt von den Spexarder Bürgern und der Unterstützung“, bedankte sich Inga Linzel, die Fachbereichsleiterin Stadtplanung, bei allen Beteiligten. Der kleinen Prozession und der feierlichen Segnung durch Vikar Markus Henke waren 125 Nachbarn und Interessierte gefolgt.

Der Prozessionszug war an der Straßenecke Im Brock/Plümersweg gestartet. Zu den Klängen des Musikzuges Spexard der Freiwilligen Feuerwehr ging es zur Hofstelle Meierfrankenfeld (früher Plümer). Die drei Heiligen-Figuren aus Ton wurden von der Heimatvereins-Vorsitzenden Theresa Westerbarkey (Maria), Inga Linzel (Johannes) und vertretend für die Nachbarschaft von Michael Delker (Christus am Kreuz) zum Heiligenhäuschen getragen. Hier warteten bereits Vikar Markus Henke und die Messdiener Roman und Robert von Kurzynski von St. Bruder-Konrad. Der Geistliche weihte die bemalten Figuren mit Wasser und sie wurden wieder in die Nische des Heiligenhäschens gestellt. Nach der Andacht folgte ein Grußwort von Inga Linzel, die Ulrich Paschke vertrat. „Für Paschke war die Restaurierung eine Herzensangelegenheit“, lobte Linzel den Denkmalschutzbeauftragten ihres Fachbereichs, der viel Herzblut in die Restaurierung gesteckt hatte. Die Historie stellte Markus Schumacher vom Heimatverein vor, der mit seinem Vorstandskollegen Christian Janzen die Restaurierung in den vergangenen vier Jahren begleitete. Ein Platzkonzert und ein gemütlicher Abend auf der gesperrten Straße schlossen sich an.

 
Vikar Markus Henke segnete die Figuren und das restaurierte Heiligenhäuschen mit Weihwasser.

Die Stadt Gütersloh investierte rund 44.000 Euro in das seit 1988 unter Denkmalschutz stehende Kleinod des ländlichen Glaubens und der Volksfrömmigkeit. Die Stadt war nach dem Tod des letzten Hofbesitzers Wenzel Meierfrankenfeld in den Besitz des Heiligenhäuschens gekommen. In Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege und dem Heimatverein Spexard begannen im Januar 2019 bei der Stadtverwaltung die ersten Überlegungen zur Restaurierung. Weil das Bauwerk in die Jahre gekommen war und in einen Graben abzurutschen drohte, wurde es wieder geradegerückt. Die Corona-Pandemie stoppte die Arbeiten und erst in diesem Frühjahr nahm das Projekt wieder Fahrt auf. Bereits zum 150. Geburtstag am 14. September 2021 sollte die Restaurierung abgeschlossen sein. Der Anlass der Errichtung wird wohl der Tod von Conrad Heinrich Plümer sein, der am 14. September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg in einem Lazarett in Lothringen an den Folgen einer Typhusinfektion gestorben ist. Seine Eltern Eberhard Heinrich Plümer und Getrud Bielefeld bauten ihm zu Ehren ein Heiligenhäuschen. Durch Einheirat wechselte später der Name des Hofes von Plümer zu Meierfrankenfeld. Der letzte Hofbesitzer Wenzel Meierfrankenfeld blieb ledig und verstarb 2012. Eine Erbengemeinschaft mit mehreren Dutzend Erbberechtigten verkaufte später den Hof samt den landwirtschaftlichen Flächen.



Letzte Änderung: 19. Oktober 2023