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Spexarder Landfrauen feiern am Rosenmontag im Bauernhaus

 
Akteure der Spexarder Landfrauen: Irmgard Kleinegräber, Rita Beckebans (Vorsitzende), Helga Stöhr, Hedwig Bartonitschek, Margret Wülling (1.Reihe), Erika Rodenhagen, Christa Westphal, Anni Wenningkamp, Elisabeth Westhoff und Rita Coesfeld.

Die Spexarder Landfrauen reisten am Rosenmontag nicht nach Köln oder Düsseldorf. Sie blieben wie immer daheim, besetzten das Bauernhaus und machten darin ein Humorfass nach dem anderen auf. Seit 20 Jahren schlüpfen sie in Narrenkostüme und feiern, was das Zeug hält. Knapp 100 Frauen waren es, die sich gestern Vormittag mit der Vorsitzenden Rita Beckebans einschworen auf ein närrisches Treiben, das von A bis Z hausgemacht war. Über allem schwebten kleine und große Clowns. Die Stimmungsmacher verschönten auch das opulente „Närrische Frühstück“(-s-Büffet), mit dem die Veranstaltung traditionell begann.

„Sie brauchen heute keinen Mähdrescher mehr haben, um in’n Landfrauenverein zu kommen!“ Büttenrednerin Helga Stöhr sah bei dieser Feststellung einigen Närrinnen in die Augen, die den Beruf der Landwirtin nur noch bedingt ausüben. Sie kam als „Tante Hilde“ in die Bütt und machte ihrem Beinamen „Bestes Multitalent“ alle Ehre. Die Närrinnen kamen aus dem Lachen kaum heraus. „Eine Kalorie jagt die andere“, so ihre Feststellung mit Blick auf ihre Problemzonen. „Dat Ende vont Lied is, du muss auf die neue Walking-Strecke!“ Als sie vor Tagen auf einem Walking-Tripp an der Dalke hinfiel, da half ihr der CDU-Politiker Rudolf Bolte wieder auf die Beine. Er schlug Helgas Dank aus, bat stattdessen: „Da tuste mich das nächste Mal wieder für wählen.“ Helgas Antwort kam prompt: „Wat meinste, ich bin auf den Hintern gefallen un nich auf’n Kopf“.
Bäuerin Irmgard Kleinegräber berechnete wenig später ihrer Kundin (Christa Westphal) 100 Eier, doch sie hatte nur gut 30 im Korb. „Geschäft ist Geschäft“, mit dieser Redewendung musste sich die Kundin zufrieden geben. Bodenständig und humorig ging es weiter im Programm. Elisabeth Westhoff und Margret Wülling demonstrierten in dem Sketch „Anna und Stina“, wie lohnenswert die Heirat im Alter mit einem Taugenichts sein kann, wenn nach dem schnellen Tod eine Lebensversicherung fällig wird. Anni Wenningkamp bot den Närrinnen einen schwungvollen Sitztanz. Eine Rom-Reisende (Hedwig Bartonitschek) fiel während einer Audienz dem Papst auf. Sie trug „die Haare vorne lang und hinten kurz“. Der Papst konnte sich während der Segensspendung die Frage nicht verkneifen: „Wer hat ihnen nur die Haare geschnitten?“ Die Tanzgruppe war es, die mit spritzigen Wortbeiträgen ein Programm abrundete, für das die Närrinnen immer wieder Applaus spendeten. (Neue Westfälische vom 20.2.2007)



Letzte Änderung: 3. Mai 2007