Oktoberfest in der Hellwegklause

Ludwig Wiegerl Küssner spielt auf einem aufgeblasenem Gummihandschuh.

Wenn das Münchener Löwenbräu das Herforder Pils ablöst und statt Rinderfilet allerfeinste Schweinshaxe serviert wird, dann ist in der Spexarder Hellwegklause das beliebte Oktoberfest.

Bei Heike und Roland Westerwinter drehte sich zwei Wochen wieder alles um die bayerischen Hochgenüsse. Höhepunkt war die Sause mit der Ski-Lehrer-Musi aus Saalbach-Hinterglemm mit "Bartl" Gensbichler. Das Original aus dem Salzburger Land fuhr in der achtziger Jahren im internationalen Ski-Zirkus mit und ging mit Stars wie Franz Klammer, Gustav Thöni, Sepp Ferstl und Leonhard Stock auf die Bretter. Seit 1983 musiziert der Österreicher, der in Saalbach-Hinterglemm eine Skischule betreibt, mit seinen Kollegen. Unzählige Fernsehauftritte liegen hinter den fidelen Truppe aus den Alpen.

Im Festzelt an der Hellwegklause ging wieder einmal kräftig die Post ab, als die Österreicher aufdrehten. Mit ihrem unglaublichen Schmäh und ihren teils eigenwilligen Instrumenten wie "Teufelsgeige", "Holzkistenbass" oder "Gummihandschuh" überzeugten die neun Musiker ihr Publikum, und sorgten für einen tollen Abschluss der Oktoberfestwochen in der Hellwegklause der Westerwinters. Ob das Trompetenecho oder die "Umsatz-Hymne" eines jeden Kneipers - "Ein Prosit der Gemütlichkeit" - die Musiker aus Österreich machten prächtige Stimmung.

Auch die Lachmuskeln des Publikums wurden gereizt, als der Gottesdienst für Säufer abgehalten wurde. Ihren Landsmann Arnold Schwarzenegger, der in den USA als Gouverneur von Kalifornien nach der Bodybilder- und Schauspiel- nun Polit-Karriere macht, wird musikalisch nie vergessen. "Steirer Buam in Hollywood" heißt die Liebeserklärung an den "Terminator". Aber auch eigene Kompositionen aus der Welt der Blasmusik durften nicht fehlen. Ältester Musikant war der 81jährige Ludwig "Wiegerl" Küssner, der mit dem aufgeblasenen Gummihandschuh die Töne der Trompeten begleitete, und als Johannes Hesters auftrat