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Lecker, feinherb und süffig: Jazz im Bauernhaus

 

Die Pilspicker aus Dortmund überzeugten mit Dixieland, Swing und dabei viel Klang und Gesang das Publikum im Spexarder Bauernhaus zum traditionellen Musikfrühschoppen. Die Jazz-Band, in der Biermetropole seit gut 40 Jahren eine Institution für Musik aus den Südstaaten der USA, ließ einen Hauch von New Orleans an den Ölbach wehen.
Mit den Kompositionen des Jazz-Giganten Luis Armstrong oder des New Yorker Jazz-Pianisten Fats Waller verwöhnten die westfälischen Jazzmusiker ihre eifrigen Zuhörer. Fehlen durfte dabei natürlich nicht Blueberry Hill oder das über 100 Jahre alte amerikanische Antikriegslied „don`t by the River“. Mit der Unterstützung der treuen Jazz-Gemeinde des Bauernhauses wurde fleißig mitgesungen und die Zugaberunde eingeläutet. Von Beginn an des dreistündigen Auftritts hatten die sechs Musiker den Draht zum Publikum gefunden. „Wir spielen die Musik, die von den Menschen gerne gehört wird und treten ohne festen Spielplan auf“, sagt Rainer Oeding. Mit seiner Trompete und seiner tiefklingenden verrauchten Stimme trug er zum echten Hörgenuss bei. Oeding gehört seit acht Jahren zu den Pilspickern. Der nach seinen Musikwanderjahren nur noch als Feierabendmusiker aktive Dortmunder, hat früher mit fast allen großen Jazz-Musikern Amerikas und Europas zusammengespielt. „Heute mache ich mit den Pilspickern Musik die aus dem Bauch kommt und nicht aus dem Kopf. Die Musik muss Spaß machen und das Publikum muss mitmachen“. Darauf konnte sich das Sextett verlassen. Die sonst als prüde Menschen verpönten Ostwestfalen tauten am Tag der Deutschen Einheit richtig auf und ließen die 10. Auflage des Spexarder Musikfrühschoppens zu einem musikalischen Höhepunkt werden. Die Band aus dem fußballbegeisterten Dortmund konnte sich auch einen Ausflug zum runden Leder nicht verkneifen. „50 Jahre keine Meisterschale für Schalke 04 und 40 Jahre Pilspicker sind echte Gründe zum Feiern“, betonte Rainer Oeding. Nach einer Komposition von Franz Liszt ging es trotzdem musikalisch auf ein Pils nach Gelsenkirchen. „Die schönsten Träume in der Nacht sind die vom Pilsschaum“, heißt es in diesem Song aus dem Arbeitermilieu.



Letzte Änderung: 3. Februar 2009