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Heimatverein: Entscheidung vertagen!

Erneut hat der Heimatverein Spexard zum “Neue Industriegebiete in Spexard” Stellung bezogen. Es wird eine Vertagung der Entscheidung gefordert, die am 2. Juli im Rathaus fallen soll.

 
Die Industrie setzt zum Sprung über die Autobahn an. Im Hintergrund Bertelsmann-Gebäude im Gewerbegebiet “Am Ölbach”.

Die Zeit der Entscheidung scheint gekommen zu sein. Am Montag (2. Juli) wird der Planungsausschuss der Stadt Gütersloh seine Stellungnahme zur Änderung des Gebietsentwicklungsplans beschließen. Der Hammer wird fallen und über Mensch, Tier und Natur entscheiden. Das ewige Pingpong-Spiel der Verwaltung zwischen den verschiedenen Planflächen in unseren Ortsteilen wird ein Ende haben!

Doch die Politik sollte sich die Entscheidung zu diesem Thema nicht so leicht machen. Schließlich geht es um mehr als nur eine Ansiedlung von Gewerbe und neue Arbeitsplätze. Es werden nämlich auch Existenzen stark beschnitten oder sogar vernichtet.

Der Heimatverein Spexard hat sich aufgrund seiner Satzung zum wiederholten Mal mit dem Thema „Industrieflächen in Spexard“ beschäftigt. Denn der Heimatverein bezweckt unter anderem den Landschafts-, Natur- und Umweltschutz im Ortsteil Spexard. Weiter soll die Verantwortung gegenüber der Heimat auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden. Deshalb ist es auch Aufgabe der Heimatfreunde, öffentlich Stellung zu beziehen.

 
Demnächst Wohnen im Gewerbegebiet statt im Grünen? Häuser am Hüttenbrink.

Es gibt noch weite Freiflächen im gesamten Stadtgebiet von Gütersloh, die nur schwach strukturiert sind. Diese scheinen aufgrund von tierischen Bewohnern oder anderer fadenscheiniger Argumente aus der Planung zu fallen. Argumente. welche schon jetzt hautnah zu spüren sind, werden seitens Politik und Verwaltung abgelehnt, ja sogar missachtet. Wir denken da zuerst an das starke Verkehrsaufkommen, welches schon heute die Verler Straße in der „Rushhour“ zum reinsten Parkplatz werden lässt. Dieser Zustand kann zu diesem Zeitpunkt bereits als unmenschlich bezeichnet werden!

Keine leichte Entscheidung für die Politik! Mann muss sich informieren, diskutieren, Kontakt mit den Betroffenen aufnehmen, Alternativen suchen usw.

Haben sich unserer Politiker überhaupt die Mühe gemacht, alle möglichen Kontakte auszuschöpfen? Haben sie sich überhaupt gefragt, ob wir eine solch große Erweiterung der Industrieflächen benötigen? Muss nicht die Last gleichmäßig verteilt werden? Ein Drittel der gesamten Gütersloher Industrieflächen im Ortsteil Spexard scheint doch ein wenig überzogen – oder?

Dem Heimatverein Spexard erscheint die Planung im jetzigen Verfahren recht chaotisch. Zeitliche Bedrängnis ereilt unsere Politik. Liebe Volksvertreter, habt auch den Mut, eine Entscheidung zu vertagen! Denn Politiker sollen das Volk vertreten und nicht mit Füßen treten!

Werner Stüker, Vorsitzender
Christian Janzen, Schriftführer



Letzte Änderung: 13. September 2004