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Heimatverein wanderte nach Varensell

 
Auf der Hofstelle Schulte-Döinghaus besichtigte der Heimatverein Spexard den Fisch-Aufzuchtbetrieb von Zander und die Biogasanlage.

Der Heimatverein Spexard wanderte in diesem Jahr auf den Spuren der Herren von Varensell. Das Geschlecht der Ritter, die dem Rietberger Stadtteil ihren Namen gaben, ist seit über 500 Jahren ausgestorben. Das Leben ist in Varensell aber lebendig geblieben. Die Heimatfreunde besuchten den Hof Schulte-Döinghaus und machten sich ein Bild über den zukunftsorientierten Vollerwerbsbetrieb. Die Besichtigung der Zanderfischzucht und der Biogasanlage von Simon und Christina Schulte-Döinghaus gehörten zur diesjährigen Wanderung.

Bevor es über den Ölbach nach Varensell ging, starteten die Spexarder an der ehemaligen Schule I, in der heute das Tierheim und das Vereinsheim der Portugiesischen Vereinigung untergebracht sind. Nur mit einer Sonderzahlung des preußischen König Wilhelm I. konnte der Bau der Schule 1862 verwirklicht werden. Dem späteren Kaiser Wilhelm I. wurde noch bis in die 1940-er-Jahre zu seinem Geburtstag für die großzügige Spende von 1.000 Mark gedacht. Bis 1968 wurde in der Schule direkt an der Autobahn unterrichtet. Seit 1971 sind die Portugiesen auch dank der Hilfe der Katholischen Kirchengemeinde Bruder-Konrad-Spexard dort zu Hause.

Durch die Determeyersiedlung ging es zum Ölbach und über die alte Staatsgrenze des Fürstbistums Osnabrück mit der Grafschaft Rietberg. An der Delken-Mühle vorbei, die bereits 1393 urkundlich erwähnt wird, ging es an historischen Hofstellen entlang. Um diese Mühle in Betrieb zu bekommen, war ein zweiter Arm für den Ölbach gebaut worden. Auf einer Länge von mehr als acht Kilometern ist der Ölbach noch heute die Grenze zwischen Spexard, Verl und Rietberg. Auf dieser Länge ergibt sich auf ein Gefälle von mehr als zehn Metern. Geschichtliche Information gab es auch über die 1890 abgerissene Mühle auf dem Hof Küster in Spexard. Über viele Jahrhunderte wurde dort das Mahlen von Korn betrieben. Aber auch eine Sägemühle ist dort nachgewiesen und im Sommer war dort die „Badeanstalt“ von Spexard.



Der Stammsitz der Herren von Varensell, die mit dem Tod von Walter von Varensell 1530 ausgestorben sind, ist bis heute nicht ausfindig gemacht und hat viele Historiker beschäftigt. Historisch nachgewiesen ist er bis heute nicht. Ihre wenigen Besitztümer in Spexard gingen später in den Besitz der Grafen von Rietberg über. Die Freundschaft zu den Portugiesen pflegten die Spexarder nach der rund vierstündigen Wanderung. Unter der Regie von Artur Rodrigues und Brian Davison wurden Spezialitäten aus der alten Seefahrernation gereicht.



Letzte Änderung: 7. Juli 2025