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Spexarder Drogerie geschlossen

 
Ist inzwischen leer geräumt: Das Ladengeschäft der Spexarder Drogerie an der Verler Straße. Wie es dort weitergeht, ist offen.

Nach 55 Jahren ist seit dem 29. Dezember die Spexarder Drogerie an der Verler Straße Geschichte. Die Inhaber, die Eheleute Maria und Dieter Hanschmidt, ziehen sich aus Altersgründen zurück. Einen Nachfolger konnten die beiden 65-Jährigen nicht finden. Wie es in dem etwa 70 Quadratmeter großen Ladengeschäft weiter geht, steht nach ihren Angaben noch nicht fest. Am Freitagnachmittag war das rührige Ehepaar noch damit beschäftigt gewesen, die letzten Artikel aus den Regalen zu räumen. Oftmals ging dabei die Tür auf und frühere Stammkunden schauten hinein, um den Hanschmidts alles Gute für den neuen Lebensabschnitt zu wünschen.

Seit 1963 gehörte die Drogerie zum Ortsbild Spexards, war ursprünglich von einer Familie Kopshoff aus Verl gegründet worden. Maria Hanschmidt, geborene Eimer, machte im Erdgeschoss ihres Elternhauses bei Ernst Kopshoff ihre Lehre. Als junge Frau übernahm sie dann 1970 die Drogerie, weil ihr Lehrherr auf Lehrer umschulte und wegzog. Und da Maria Hanschmidt zum damaligen Zeitpunkt mit zarten 18 Lenzen noch nicht als volljährig galt, lief die Spexarder Drogerie zunächst auf den Namen ihrer Mutter. 1974 heirateten Dieter und Maria Hanschmidt, vier Jahre später stieg der aus Rietberg-Neuenkirchen stammende Ehemann mit in die Drogerie ein. Seither standen die Hanschmidts nahezu täglich von 8 bis 19.30 Uhr in ihrem Geschäft. Dadurch sei vieles zu kurz gekommen, Urlaub hätten sie sich selten gegönnt. Viele Jahre lang arbeitete auch die Mutter von Maria Hanschmidt noch im Laden mit. »Wir haben auch mal getrennt Ferien gemacht«, berichtet die 65-Jährige, »doch das war gar nicht so das Wahre«, ergänzt Gatte Dieter. Von Taufkerzen, Gebetbüchern, Fußpflege-Artikeln bis hin zu Gerätschaften für Winzer: Die Hanschmidts hielten für ihre Kunden ein umfangreiches Sortiment parat. Auch das kleine Pläuschchen zwischendurch kam in einer der letzten Fachdrogerien der Stadt nicht zu kurz. (Westfalenblatt vom 30.12.2017)



Letzte Änderung: 26. März 2019