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Musikzug begrüßt den Frühling

 
er Musikzug Spexard spielte mit dem Dirigenten und musikalischen Leiter Jörg Niggenaber zweimal vor ausverkauftem Haus im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr auf.

Der Musikzug Spexard feierte mit zwei großartigen und ausverkauften Jubiläumskonzerten im seinen 125. Geburtstag. Dass eine umfunktionierte, und mit Liebe zum Detail hergerichtete Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr als Konzertsaal dienen kann, zeigte die junge und dynamische Kapelle beim zweistündigen Auftritt wieder einmal eindrucksvoll.
Bevor das Blasorchester mit den 50 Musikern dem Taktstock vom Dirigent und musikalischen Leiter Jörg Niggenaber folgte, servierte das Vororchester mit Silvia Manski die Kostproben ihres Könnens. Aus dem breitgefächerten Angebot wurden „Surfing USA“ und „Tiger Rock“ vorgetragen. Der Nachwuchs machte damit gleich Appetit auf mehr. Das Hauptprogramm wurde mit „Lichtblicke“ vom deutschen Komponisten Kurt Gäble eröffnet. Kräftige Fanfaren sorgten für ein unbeschreibliches Gefühl im Feuerwehrhaus. Weiter ging es mit „Choral and Rock-Out“ von Ted Hutchinson und der „Blue Ridge Saga“, die die Schönheit des Gebirgszuges in North Carolina reflektiert. Die Zuhörer wurden mit wunderschönen Melodien in die amerikanische Bergwelt mitgenommen. Die Verneigung des Musikzuges vor dem weltberühmten Musiker Udo Jürgens spiegelte sich in einem Medley des im Dezember verstorbenen Österreichers wieder und beendete den ersten Teil des Programms, durch das der Tenorhornbläser und Moderator Christoph Wiemann bestens und unterhaltsam mit kleinen Anekdoten aus dem Vereinsleben führte.

 
Anna-Lena Müller (l.) und Karina Stükerjürgen

Das Überraschungsprogramm im zweiten Teil führte die Musiker dann in die Berge. In Lederhosen und Dirndl ging es auf die Bühne. Als Liebeserklärung an Bayern begann der zweite Teil mit dem Bayerischen Defiliermarsch, der „heimlichen“ Nationalhymne der Bajuwaren, die 1850 von Adolf Scherzer komponiert worden war und eine echte Einstimmung für den zweiten Teil des Abends wurde. Von Bayern ging es ins südlich benachbarte Tirol. Und weil der Löschzugführer Alexander Füller den Jetset-Skiort Ischgl als seine zweite Heimat bezeichnet, durfte der Chef der Wehr an den Taktstock und „Dem Land Tirol die Treue“ anstimmen. Die Kapelle zeigte dabei auch Qualitäten im Gesang und sang beim schwungvoll intonierten Stück mit. Der erst in den 1980er-Jahren entstandene Marsch ist als echtes Volkslied erfolgreich geworden und steht wie kein anderes Musikstück für die Region Tirol. Die in Vergessenheit geratene Richtung der Polka wurde dann eingeschlagen, als der Klassiker des unvergessenen Kapellmeisters Ernst Mosch, „wir Kinder von der Eger“, aufgespielt wurden. Weiter ging es nach Böhmen mit der Fuchsgraben-Polka, die zu den bekanntesten Titeln der Original Egerländer Musikanten von Mosch gezählt wird. Die Ausflüge in das Bayerische beendete der Musikzug mit dem „Mussinan“, einem weiteren Traditionsmarsch aus der königlichen Militärzeit des 19. Jahrhunderts von Carl Karl.
Die Hommage an die musikalische Tschechei mit ihrer weltbekannten Polkamusik endete zünftig, als die Spexarder den gerne auf Schützenfesten gespielten Zweivierteltakter „Auf der Vogelwiese“ dem mitschunkelndem Publikum kredenzte. Als Abschluss des Konzerts durfte der „Gruß an Kiel“ als zweite Zugabe nicht fehlen, der zu jedem Frühlingskonzert des Musikzugs gehört wie der Radetzky-Marsch zum Wiener Neujahrskonzert. Zum Marinemarsch aus der Feder des Sachsen Friedrich Spohr gehörte natürlich auch der mitgesungene Alternativtext „Oh Marie, was hast du für ne Badehose an“.



Letzte Änderung: 12. April 2016