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Heilige Kommunion vor 70 Jahren

 
Vor 70 Jahren wurde in Spexard zum ersten Mal eine Erstkommunionfeier durchgeführt. Die Jubilare trafen sich jetzt in der Bruder-Konrad-Kirche zum Gedenkgottesdienst wieder.

Am Ostermontag vor 70 Jahren feierten in Spexard zum ersten Mal Kinder die Erstkommunion. Am 2. April 1945 hatte die „Stunde Null“ in Gütersloh geschlagen und die Stadt wurde an die Amerikaner übergeben. Nicht nur deshalb werden die Jubilare, die dieses Jahr am Ostermontag ihre Gnadenkommunion feierten, diesen Tag nie vergessen. Die Feier der Erstkommunion fand damals in einem Betriebsraum der Sperrholzfabrik Feuerborn statt. 25 Kinder gingen um 9 Uhr zum ersten Mal an den Tisch des Herrn. Dieser Altar in der Notkirche war erst am 2. Dezember 1944 geweiht worden. Bis zur Einweihung der Bruder-Konrad-Kirche am 31. März 1946 wurden hier die Gottesdienste in Spexard gefeiert. „Das war damals eine wilde Zeit“, erinnert sich die Jubilarin Therese Feldick. Es gab sogar einen Fliegeralarm während des Kommunionunterrichts und die Beichte in der Gütersloher Pankratiuskirche am Karsamstag fiel aus. Die Zahl der Gottesdienstbesucher am Ostermontag hielt sich auch in Grenzen. Die Lage war zu gefährlich und verhinderte den Besuch von Angehörigen und Freunden. Der Großteil der Väter war an der Front.

Eine größere Katastrophe blieb Spexard und Gütersloh an diesem denkwürdigen Ostermontag erspart. Um 17 Uhr wurde die Stadt kampflos an die Alliierten übergeben. „Das war schon eine ungewöhnliche Kommunionfeier“, erinnert sich Feldick. Im Keller wurde Kartoffelsalat gegessen und eine aus Aachen geflohene Familie mit fünf Töchtern war dabei. Bei der Jubiläumsfeier hingegen ging es zum gemütlichen Mittagessen und Klönen in die Gaststätte „Waldklause“



Letzte Änderung: 12. April 2016