Geflügelpest prägt Kleintierschau |
Der Ausbruch der Geflügelpest im Kreis Gütersloh ereilte den Kleintierzuchtverein Spexard zu einem höchst unpassenden Zeitpunkt - erst kurz vor der 23. Ausstellung kam das Aus vom Veterinäramt. So konnte der Veranstalter statt 200 Hühner, Gänse und Enten diesmal nur rund 90 mümmelnde Kaninchen präsentieren. Dazu Schafe, Alpacas und eine Kuh mit Kalb auf dem Bauernhaus-Außengelände, auf dem auch nostalgische Traktoren knatterten.
"Das Verbot hat vor allem unseren Nachwuchs hart getroffen. Die Kinder haben sich auf die Schau so gefreut und sind nun traurig, dass sie ihre liebevoll aufgezogenen Tiere den Besuchern nicht zeigen dürfen. Bei einigen flossen sogar Tränen", berichtet Eckhard Westerbarkei, der 2. Vorsitzende. Auch sein Sohn Steffen, der sich auf die Aufzucht von deutschen Peking-Enten und Pommern-Enten spezialisiert hat, sieht sich als Leidtragender der gefürchteten Vogelgrippe: Westerbarkei darf nicht an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen, weil für die Züchter aus der Sperrzone Gütersloh sozusagen ein Einreiseverbot verhängt worden ist. "Dass ich nicht nach Hannover fahren darf, ist natürlich schade. Denn ich hätte gute Chancen gehabt, dort den Titel zu holen", bedauert Steffen seinen unfreiwilligen DM-Verzicht.
Mattes (13), Hendrik (12), Matthes (13) und auf dem Trecker Florian (v. l.) sind von der kleinen Traktoren-Ausstellung begeistert. |
Heinz Füchtemeier, der 1. Vorsitzende des 25 Jahre alten Vereins, zeigte sich aber froh, dass die geschrumpfte Ausstellung nach zwei Ausfällen wegen Corona nicht ein drittes Mal abgesagt werden musste. "Ohne Kaninchen wäre heute nichts gelaufen", sagte der 74-Jährige bei der offiziellen Eröffnung, bei der Füchtemeier den stellvertretenden Bürgermeister Matthias Trepper und als Überraschungsgast den Landtagsabgeordneten Raphael Tigges begrüßen konnte. "Es ist mehr als ärgerlich, dass ausgerechnet jetzt die Geflügelschau ausfallen musste. Aber ich sehe, dass ihr euch nicht unterkriegen lasst", lobte Trepper den Durchhaltewillen der Vereinsfunktionäre und der aktuell 231 Mitglieder, darunter 60 Jugendliche. Der Bürgermeister-Vize selbst ist ein großer Fan des gackernden Gefieders: Rund 40 Hennen und Hähne picken in Treppers Garten. "Endlich haben wir im Rathaus einen Hühner-Sachverständigen", schmunzelte Eckhard Westerbarkei.
Auszeichnungen der Kaninchenzüchter