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Helden und Hermannsverfinsterung im Spexarder Bauernhaus

 
Buchautor Jürgen Buchmann war im Spexarder Bauernhaus zu Gast.

Auch 2000 Jahre nach der Schlacht im Teutoburger Wald zwischen Römern und Germanen zieht das geschichtsträchtige Ereignis besonders in Ostwestfalen die Menschen in ihren Bann. Der Buchautor Jürgen Buchmann aus Werther gab jetzt im Spexarder Bauernhaus erste Kostproben seines neuen Romans preis.

Mit seinem Hang für das Detail beschreibt Buchmann den Einzug der Römer als wäre er erst in diesem Jahr passiert. In dem noch unveröffentlichten Buch „Helden. Geschichten aus OWL“, gibt Buchmann den Briefverkehr zwischen dem Feldherr Quintilius Varus und dem Kaiser Tacitus in seiner humorvollen Art weiter. Die Einnahme von Bielefeld mit dem Kontakt der Polizei und ein Stadionbesuch bei Arminia Bielefeld werden erzählt. Die Rede ist auch vom aufgeschlagenen Lager bei Borgholzhausen wo die Soldaten Lebkuchen und Pickert mit Rübensirup als feste Nahrung erhalten. Der Roman, der noch zum Weihnachtsgeschäft in den Buchhandel kommt, verspricht ein weiterer ostwestfälischer Klassiker Buchmanns nach der Hermannsverfinsterung zu werden.

Der erste Teil der gut besuchten Lesung im Fleet des historischen Fachwerkhauses gehörte eben dieser Hermannsverfinsterung. Die Handlung spielt mit Komik, Liebeshändel und fantastischer Abenteuer, die unter den Nachfahren des Arminius und ihren Mitbürgern, die aus der Türkei zu ihnen kamen, in der Provinz. Buchmann begegnet Frauen von verführerischer, geheimnisvoller Schönheit und Männer, die von Liebe, Bier und Fußball träumen. Jeden Abend finden sie sich bei Mehmed Akdemir in der Gaststätte Brandler wieder und hier erscheint auch der Zigaretten rauchende Engel, der die Geburt eines neuen Hermanns verkündigt. Der harte Alltag wird mit Detmolder Bier und Schröderschen Boonekamp aus Verl heruntergespült, die auch bei der Lesung ausgeschenkt wurden. Die selig sehr gut klingende Stimme von Buchmann verzückte die Spexarder Anhängerschaft und einige Lachsalven konnten nicht verkniffen werden. Die Stimmung schwappte schnell rüber und die rund 90 Minuten verflogen einfach zu schnell. Der Autor liest so ergreifend und atmosphärisch und zieht die Hörer schnell in die Welt des Brandlers. Ein unvergesslicher Abend. Der Heimatverein Spexard hatte zum vierten Mal einen literarischen Abend im Angebot und wird auch im kommenden Jahr seinem Kulturauftrag nachkommen.



Letzte Änderung: 5. Februar 2010