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6. Walter Stickling-Mädchen-Cup

 
Als Siegerinnen des B-Turniers freuten sich die Spielerinnen des TuS Friedrichsdorf über den Siegerpokal.

Fast wäre sie zur Heldin des Nachmittags geworden. Schließlich flossen doch die Tränen. Bis 90 Sekunden vor Schluss hielt Torhüterin Karina Fine mit glänzenden Paraden das 0:0 für ihren FC Gütersloh fest. Gegen den Schuss von Juliana Homburg musste sie sich geschlagen geben. Wie im Vorjahr nahm Borussia Friedenstal damit den Walter-Stickling-Cup für U-12-Fußballerinen mit nach Hause.
Erst nach diversen Tröstungsversuchen von Betreuern und Eltern hellten sich die Gütersloher Mienen auf. Bei Torhüterin Karina half ein Küsschen von Mutter Antje, Marc Hunt streichelte seiner Tochter Katharina über den Kopf. Die Elfjährige hatte es besonders verdient. Ein blutverschmiertes Trikot als Folge eines Nasentreffers zeugte von dem harten Einsatz, mit dem sich die Gütersloherinnen 20 Minuten lang gegen die wie schon im Vorjahr spielerisch überlegenden Herforderinnen gewehrt hatten.

Nur die Jüngste und Kleinste, die zehnjährige Aylin Nagelschmidt, lächelte passend zu ihren kecken, roten Haarsträhnchen. Weil zwei ältere Spielerinnen fehlten, war sie in die Mannschaft gerutscht. Die Trainerinnen Lena Hackmann und Kirsten Happe schätzen die Chance auf den Titel daher von vornherein als äußerst gering ein. „Der zweite Platz ist ein riesiger Erfolg für uns“, sagten sie zufrieden. In der Vor- und Zwischenrunde hatte der FCG nur ein Gegentor kassiert. Dass Herford im Endspiel ebenfalls traf, kommt nicht von ungefähr: Der Turniersieger misst sich im Kreis Herford in der D-Junioren-Kreisliga mit Jungen. „Und die haben wir fast alle weggeputzt“, erklärte Trainerin Tanja Meierkord.

Großer Gewinner war auch bei der 6. Auflage wieder der Mädchenfußball. Selbst die Regenschauer am Samstag trübten die Stimmung bei den 22 Teams – zwei hatten kurzfristig abgesagt – nicht. „Sonntag war dann bestes Fußballwetter“, merkte Organisator Michael Swiers vom SV Spexard an und sprach von „zwei äußert gelungenen Tagen“. Trainer Otto Zimmermann, der mit dem TuS Ost Bielefeld erstmals am Mädchencamp auf der Spexarder Sportanlage teilnahm, pflichtete ihm bei: „Das war ein Erlebnis für uns. Die Atmosphäre ist wirklich einmalig, wir kommen gerne wieder.“

Wie rund 280 andere hatten auch seine Mädchen in der Turnhalle übernachtet, bis spät in die Nacht beim Karaoke-Wettbewerb gefeiert. Die Kraft reichte soeben noch aus, um bei der Siegerehrung ein letztes Mal zu jubeln. Die Bielefelder, nur zu Siebt und damit ohne Wechselmöglichkeit angetreten, wurden als fairste Mannschaft ausgezeichnet und bekamen dafür den Umweltpokal.

Neben Herford nahm auch der TuS Friedrichsdorf einen großen Wanderpokal aus den Händen von Bürgermeisterin Maria Unger entgegen. Das erste Mal am Start, gewann „Tippe“ gleich die Trostrunde – und konnte sich, obwohl in der Gesamtwertung eigentlich nur 13., damit ebenfalls als ein Turniersieger fühlen.
(Neue Westfälische vom 18.6.2007)



Letzte Änderung: 27. August 2007