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Bruder-Konrad-Kirchenchor macht erstmal weiter

 
Nicht entmutigt: Ralf Kroll, Chorleiter Alfons Michels, Präses Michael Karsten, Vorsitzende Theresia Feldick (von links).

Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde Bruder-Konrad in Spexard bot sich am Sonntag ein festliches Bild: Zur Versammlung des Kirchenchors Bruder-Konrad begegnete sich die große Sängerfamilie, um das Vereinsjahr 2006/2007 Revue passieren zu lassen. Zuvor jedoch feierten sie mit der Gemeinde einen Festgottesdienst, den Präses Michael Karsten zelebrierte und Sänger ausschmückten. Vorsitzende Theresia Feldick hieß später im Pfarrheim mit Präses Karsten, Chorleiter Alfons Michels und den 94-jährigen Heinrich Bohn mehr als 50 Mitglieder willkommen.
Ihr Jahresrückblick zeigte das intakte Chorleben, an dem alle Sänger gern teilnehmen. Es sind Gottesdienste, kirchliche Feste und immer wieder Exkursionen, Familienfeiern und Geselligkeiten, die mit den Auftritten der 40 Sänger einen festlichen Anstrich bekommen. Hedwig Bartonitschek gab Auskunft über das grundsolide verwaltete Vereinsvermögen.

In die Mitte rückte die Existenzfrage des Chors. Seit geraumer Zeit fehlt der Nachwuchs, doch die Freude am Musizieren und an Begegnungen ist noch immer groß. Auch Chorleiter Michels feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. „Solange es geht, mache ich das gern“, versprach Michels und kündigte eine Neueinstudierung an. „Da Männer in unserem Chor Mangelware sind, möchte ich eine dreistimmige Messe einstudieren und die Tenöre und Bässe zusammenfassen!“ Er und Präses Karsten unterstrichen das Engagement der Sänger, von denen jeder sein Bestes einbringe.
Karsten verglich die Situation des Chores mit dem Umbruch in der Gesellschaft und dem demografischen Wandel, der sich auf Vereine und Kirchengemeinden auswirke. „Vor 20 Jahren hatten wir in Spexard im Jahr noch 75 Taufen und 35 Beerdigungen, heute haben wir 25 Taufen und 60 bis 80 Beerdigungen.“ Auch von den 35 Trauungen im Jahr seien nur noch 3 bis 4 übrig geblieben. Mit den rückläufigen Kirchensteuern verschlechtere sich die finanzielle Lage der Gemeinden von Jahr zu Jahr. Viele Dienste in der Kirche, die derzeit noch entlohnt werden könnten, so der Dienst des Organisten und Chorleiters, könnten schon bald nicht mehr finanziert werden. Da sei Ehrenarbeit mehr gefragt denn je. Dabei sei eine größere Distanz der Menschen zu den Institutionen und Gremien nicht zu übersehen. Präses Karsten bat die Chormitglieder sich nicht entmutigen zu lassen und eine eventuelle Aufgabe der Arbeit noch hinaus zu schieben, doch diese, wenn sie eines Tages notwendig werde, beherzt anzugehen. (Neue Westfälische vom 6.2.2007)



Letzte Änderung: 25. April 2007