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Leserbrief zum Flächennutzungsplan 2020

So, da lädt die IHK ein, um sich vom Gütersloher Planungsamt über den Stand des Flächennutzungsplanes 2020 und über geplante neue Gewerbeflächen informieren zu lassen – und 60 Unternehmer kommen. Das zeigt, so mag man glauben, wie groß das Interesse der hiesigen Unternehmen an Erweiterungen und besonders an einem Ausbau von Arbeits- und Ausbildungsplätzen ist. Allein die Frage nach geeigneten Flächen stellt sich noch. Die Forderungen der IHK sind eindeutig: die Gewerbeflächenerweiterung muss wieder einmal an der Autobahn A2 stattfinden. Alternativen? Fehlanzeige! Dass die Autobahn den Ortsteil Spexard in der Mitte durchschneidet? Pech für Spexard! In Jahrzehnten gewachsene Siedlungen haben sich unterzuordnen, Splittersiedlungen werden mit Gewerbe überplant, drängende Fragen auf verkehrliche Probleme nicht erwähnt, geschweige denn beantwortet. Statt von Gewerbegebieten könne man auch von Arbeitsplätzen sprechen, so wird unser Stadtplaner Herr Zirbel zitiert – für uns Schönfärberei! Trotz eines immer noch ausreichenden Angebotes an Gewerbeflächen wurden in den letzten Jahren Arbeitsplätze abgebaut oder ins Ausland verlagert. Gewerbebrachen mit optimalem Verkehrsanschluss wurden umgewidmet. An anderen Stellen entstehen weitere Brachen. Das Karussell dreht sich immer schneller.

Liebe IHK, auch uns Spexarder bedrückt die dramatische Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Wir sind uns auch bewusst, wie schwierig es ist, im Stadtgebiet Gütersloh neue Gewerbeflächen, insbesondere mit industrieller Nutzung zu verorten. Doch für uns ist ein ausreichendes Flächenangebot nicht das einzige und entscheidende Kriterium für mehr Beschäftigung. Wir zweifeln an, dass das Wohl und Wehe der Stadt Gütersloh allein an einem kleinen Fleckchen Erde von nicht einmal 8 ha hängen soll. Oder ist dies der Fuß in der Tür für weitere Ausweitungen? Entwicklung von Gewerbeflächen ist notwendig. Doch in Spexard sind zu den bereits vorhandenen, großflächigen Gewerbeansiedlungen weitere 27 ha im aktuellen FNP verortet worden. Spexard hat seinen Beitrag geleistet.
Oder wohin soll sich unser Ortsteil zukünftig entwickeln? Zum Gewerbegebiet der gesamten Stadt Gütersloh? Wohin mit den Menschen die hier leben? Umzug in die neue Stadterweiterung West? Lagern wir die Determeyersiedlung nach Pavenstädt aus? Der Ortsteil Spexard ist bereits überlastet: mit den Emissionen der A2, mit dem hohen Verkehrsaufkommen der Verler Straße und auch mit Gewerbe. Der FNP 2020 hat jetzt die Chance eine Lastenverteilung vorzunehmen. Das muss das Ziel sein!
Spexard hat eine über 900jährige Vergangenheit. Heute lebt der Ortsteil von dem starken Engagement seiner Bürger, eingebracht in Vereine und Verbände. Spexard ist lebendig und liebenswert. Wir werden dafür kämpfen, dass dies so bleibt!

Spexard, das hat was – und so soll es auch bleiben.

Verantwortlich für diesen Artikel sind :
Norbert Brinkrolf, Ingrid Hollenhorst, Silva Schröder, Franz Spexard, Werner Stüker, Gabriele Wittenbrink



Letzte Änderung: 26. April 2006