Neuer Geldautomat für Spexard |
Heftige Explosionen haben in der Nacht zum 27. Juni 2023 die Anwohner des Hüttenbrinks aus dem Schlaf gerissen. In der Sparkassen-Filiale hatten Kriminelle die Geldautomaten gesprengt. Seitdem mussten sich die Kunden im Ortsteil Spexard auf anderen Wegen mit Bargeld versorgen. Das ändert sich nun. Am 25. Januar rückte die Rheda-Wiedenbrücker Firma Peterburs mit Lkws und einem großen Kran an, um einen 32 Tonnen schweren Stahlbeton-Container auf dem Parkplatz der früheren Bankfiliale zu platzieren. „Dieser beheimatet künftig unser SB-Foyer“, berichtet Matthias Trepper, Sprecher der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold. Die Inbetriebnahme ist für den 21. Februar geplant. Es müssen noch einige technische Dinge vorbereitet werden (Anschlüsse, Installationen, Reinigung), um die Bargeldversorgung im Ortsteil sicherstellen zu können.
Hergestellt wurde das rund 16 Quadratmeter große SB-Foyer von der Firma Veloform (Oranienbaum-Wörlitz), die sich auf mobile Raumsysteme für Banken, Hotels, Veranstalter und Verwaltungen spezialisiert hat. Die Investitionskosten für den Stahlbeton-Container inklusive Geräte belaufen sich auf rund 150 000 Euro. In dem SB-Foyer werden künftig zwei Geldautomaten zu finden sein, die jeweils von Sparkassen- und Volksbankkunden genutzt werden können. Die beiden Geldinstitute hatten eine Kooperation vereinbart, nachdem am 2. November 2022 der Geldautomat in der Volksbank-Filiale an der Verler Straße – nur wenige Meter von der Sparkasse entfernt – gesprengt worden war. Sparkasse und Volksbank werden in dem SB-Foyer auch jeweils einen Selbstbedienungsterminal vorhalten. Sicherheit spielt auch in dem neuen Stahlbeton-Container eine große Rolle. „Nach Herstellerangaben ist die Anlage absolut sprengsicher“, berichtet Trepper. Trotzdem werden sich die Kunden auf eingeschränkte Öffnungszeiten einstellen müssen. Geöffnet ist das SB-Foyer morgens ab 5.30 Uhr bis Mitternacht. Der –Zugang erfolgt über einen Kartenleser.
Die Geldautomatensprengung im Juni vergangenen Jahres hat einen enormen Schaden angerichtet. Die Sparkasse bezifferte ihn mit 400 000 Euro. Das Sicherheitskonzept wurde daraufhin überarbeitet. Um das Geld besser zu schützen, werden mittlerweile Farbpatronen eingesetzt, die gestohlene Scheine unbrauchbar machen sollen. „Damit wollen wir versuchen, vor die Tat zu kommen und Menschen und unsere Gebäude zu schützen“, erklärte Hans-Peter Grabke, Leiter der Abteilung Bau und Verwaltung der Sparkasse, im November. Bei einer Automatensprengung würden Banknoten komplett eingefärbt und somit unbrauchbar gemacht.
Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Kay Klingsieck hat die Sparkasse einige hunderttausend Euro investiert, um Kriminelle abzuschrecken und die Bargeldversorgung in ihrem Geschäftsgebiet so gut wie möglich zu gewährleisten. In den Geschäftsstellen wurde ein umfassendes Paket an Sicherheitsvorkehrungen geschnürt – von der Schließung der Foyers im Zeitraum von 24 bis 5.30 Uhr, dem Einsatz von Alarmanlagen, der Erhöhung des Gebäudeschutzes bis zu mechanischen Schutzmaßnahmen. Bereits vor zwei Jahren sind die Foyers mit Vernebelungsanlagen ausgestattet worden, um Tätern bei einem Einbruch in Sekundenschnelle die Orientierung zu nehmen. Einen sogenannten Bunker – ähnlich der Anlage am Hüttenbrink – hat die Sparkasse gemeinsam mit der Volksbank in Varensell errichtet. Die ehemalige Geschäftsstelle in Spexard, vor etwa 20 Jahren eröffnet, wird von Sparkasse künftig nicht mehr genutzt. Treppers Angaben zufolge sollen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss nach der Renovierung vermietet werden. Ein Nutzer in dem Gebäude soll eine Praxis für Physiotherapie sein. (Text: M. Delker)