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Wanderung des Heimatvereins Spexard führte zum Ohlbrock

 
Nach einer Untersuchung der Grenze zu Lintel überquerten die Teilnehmer den Ölbach über die Brücke am Ravensberger Weg.

Der Heimatverein Spexard setzte seine geschichtlichen Wanderungen fort. In diesem Jahr ging es in das Ohlbrock. Start und Ziel der Wanderung über 12 Kilometer war das Spexarder Bauernhaus. Die Teilnehmer wurden über den genauen Grenzverlauf zu den ehemaligen Bauernschaften Kattenstroth und Lintel im südlichen Spexard informiert. Unterwegs gab es Informationen zu Wegekreuzen und dem Denkmal des Berliner Bären am Plümersweg.

Das Ohlbrock im Süden der Stadt Gütersloh und im Osten der Stadt Rheda-Wiedenbrück gelegen, umfasst ein Gebiet von der Dalke bis zur Wapel und in seiner Ost-Westausdehnung von Spexard-West (Neuenkirchener Straße) bis zum Rhedaer Forst. Es diente den umliegenden Bauern von Kattenstroth, Spexard und Lintel und selbst dem Grafen von Rietberg über viele Jahrhunderte zum Viehbetrieb, zur Holzgewinnung und zur Gewinnung von Plaggen, die als Düngung für Ackerflächen genutzt wurde. Seit dem 12. Jahrhundert dürfte das Ohlbrock als eine Art Genossenschaft für die Landwirtschaft genutzt worden sein. Es gab eine Ordnung, an der sich die Bauern halten mussten. Nachweisbar ab dem 15. Jahrhundert ist sogar eine Gerichtsbarkeit. Auf dem Gut Schledebrück wurde einmal im Jahr Gericht gehalten. Bis 1815 gehörte das gesamte Ohlbrock zum Fürstbistum Osnabrück und zum Amt Reckenberg. Der Bischof in Osnabrück und später der preußische Staat betrieben die Auflösung des Ohlbrocks, welches bis dahin für die Allgemeinheit zur Verfügung stand. Der dreißigjährige Krieg hatte bereits für viel Zerstörung gesorgt und das Ohlbrock verlor immer mehr an Bedeutung.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nutzten 17 Spexarder Bauernhöfe das Ohlbrock und trieben überwiegend Schafe zum Weiden in das teils sumpfige Gebiet. Mit der Auflösung 1830 wurde es an 44 landwirtschaftliche Betriebe aus ganz Gütersloh aufgeteilt. Der Bau des Brockwegs und der Autobahn zerschnitten den bis dahin schönsten und ursprünglichsten Teil des südlichen Ohlbrocks. Ab 1907 wurde das Gestüt Ravensberg des Gütersloher Brandweinfabrikanten Paul Niemöller direkt am Ölbach angelegt. Die Landkäufe dafür wurden von 1910 bis 1919 vorgenommen. Die Bautätigkeit begann 1921 und 1934 wurde eine Trainingsbahn angelegt. Die Wanderer konnten sich ein Bild über den Grenzbereich zu Lintel verschaffen und fanden über eine erst 2006 gebaute Brücke über dem Ölbach zurück nach Spexard. Vorbei an den ehemaligen Meierhöfen Ameling, Bürenheide, Künnepeter und der alten Volksschule wurde der landschaftlich reizvollste Teil Spexard durchwandert.



Letzte Änderung: 22. Juli 2023