![]() | Weiberfastnacht im Bauernhaus |
Dass der amtierende Jungschützenkönig keine Lust aufs Spexarder Schützenfest hat, kann nur einen Grund haben: KfD-Karneval im Bauernhaus. Und wenn dann Liebeskummer und die Suche nach den passenden Zeilen für ein Liebesgedicht dazukommen, ist der Sketch für die traditionelle Weiberfastnachtssause perfekt. An zwei Abenden hat die Katholische Frauengemeinschaft (KfD) Spexard mit fast 250 Narren und Närrinnen wieder einmal für ein nahezu ausverkauftes Haus gesorgt. Waren am Donnerstag nur die Frauen an der Reihe, durften sie am Freitag auch ihre Männer mitbringen. Und so ganz ohne Männer geht’s ja ohnehin nicht: Sei es für den Aufbau der Bühne, die Elektrik oder den Ton, wie Moderatorin Katrin Westhoff so lobend erwähnte. Und so stürmte Johannes Hollenhorst im Liebesgedicht-Sketch vom Mischpult auf die Bühne und stahl Jungschützenkönig Lennard Stüker fast die Show, als er Madlen Wullenkords Mikro austauschen musste. Doch als sei nichts gewesen, ging’s für die jungen Schützen nach dem Zwischenfall textsicher weiter.
Dass es nicht ohne Männer geht, zeigten auch Karin Drücker und Paola Johannhörster, die sich als Bräute ganz in Weiß auf dem Damenklo trafen und darüber austauschten, ob es denn wohl der Richtige sei, dem sie gleich beim „Standesamt on Tour“ im Bauernhaus das Ja-Wort geben würden. Nach reichlich humorvoller Abwägung überlegten es sich die Bräute doch noch anders und machten sich auf den Weg zur Baustelle des ehemaligen Spexarder Kruges, um dort mit den braun-gebrannten Baggerfahrern anzubändeln…
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Die Freundinnen Petra Rüterbories (links) und Anja Toppmöller gehören zu den Stammgästen im Spexarder Bauernhaus. |
Zum Karneval im Spexard gehört nicht nur die Tanzgarde „Maschi Mäuschen“ aus dem benachbarten Kattenstroth. Fester Programmpunkt sind auch die Tanzgruppen rund um Kerstin Westhoff. Den Auftakt machten ihre Töchter Smilla und Emma mit ihren Freundinnen Anna Unger, Frida Graute und Finja Lütkebohle, die als Madonna, Lady Gaga, Beyoncé, Hanna Montana und Katy Perry die Bühne eroberten. Als Stewardessen und Flugkapitän verkleidet hoben Tina Exner, Madeleine Lewike, Gabi Mitschke, Anna Steinkamp, Christiane Westhues und eben Kerstin Westhoff zum Rundflug um die Welt ab. Weiter ging’s dann mit dem Kreuzfahrtschiff, wo Offizier Steffen Thiesbrummel Kartin Stüker und Petra Stelter mit Cocktails begrüßte. Gewohnt bodenständig wurde es bei den Büttenreden. Mit Kerstin Krebs und Helga Stöhr standen zwei alte Bekannte in der Bütt, die kein gutes Haar an den Männern ließen. Die eine schlägt sich mit ihrem Siggi rum und wünscht sich einen Handy-Klingelton mit der Ansage „Wir öffnen Kasse 3 für sie“, damit sie beim Einkaufen freie Bahn bekommt.
Die andere beklagt sich über ihren Otto und den BMI, der ja heutzutage schon wichtiger geworden sei als der IQ. Und auch wenn sich Ehemann Otto offenbar noch bester Gesundheit erfreut, dreht Helga Stöhr in der Witwen-Linie 205 ihre Runden durch Spexard und stellt fest, dass es an Friedhöfen nicht mangelt. Neben dem kirchlichen gebe es nämlich auch noch einen bei Blumen Eickhoff und - ganz neu - einen an der großen Kreuzung. Seit in das Ladenlokal von „Altenkord und Drücker“ ein Beerdigungsinstitut eingezogen ist, schmücken nämlich Grabsteine den Vorgarten. Einen Tipp hatte Helga Stöhr übrigens für die Frauen dickbäuchiger Männer parat: Fuseln im Bauchnabel lassen sich ganz einfach mit dem Tischstaubsauger entfernen. Spexard Helau!