Schulentlassung vor 50 Jahren |
Der Entlassungsjahrgang 1974 der Hauptschule Avenwedde-Spexard traf sich jetzt in Gütersloh wieder. |
Drei Schuljahre in 16 Monaten – das war zwischen 1964 und 1966 durch die Verlegung der Einschulungsbeginne nach den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen durchaus möglich. „Die Kurzschuljahre haben und nicht gestört und aus uns ist trotzdem was geworden“, findet Josef Hollenhorst. Der Spexarder (Jahrgang 1959) hatte 50 Jahre nach seiner Schulentlassung und 60 Jahre nach der Einschulung seines Entlassungsjahrgangs 1974 der Hauptschule Avenwedde-Spexard zum Klassentreffen eingeladen.
Die gute alte Volksschule gehörte ab Mitte der 1960erJahre der Vergangenheit an. Der Schüler Josef Hollenhorst und seine Klassenkameraden wurden damals aber noch am 1. April eingeschult, so wie es viele Jahrzehnte in Deutschland üblich war. Die Josefschule in Spexard war die erste Station der Schüler. Das Schreiben und Rechnen lehrten zu dieser Zeit der Direktor Andreas Hinske und Marie-Luise Suren. Das vierte Schuljahr wurde dann in der alten Canisius-Schule (Weweler-Schule) verbracht, weil die räumliche Situation beengt war. Die noch als Ausweichschule benutzte alte Schule Spexard I (1873 gebaut) dient heute als Tierheim der Stadt Gütersloh. Als Klassenlehrerin bereitet dort Franziska Ewers die Schüler auf die weiterführende Schule vor. Fräulein Ewers, wie sie genannt wurde, unterrichtete mehr als 30 Jahren in Spexard. „Die hat uns in Religion unterrichtet“, erinnert sich Josef Hollenhorst gerne an die sympathische Lehrerin zurück. Durch die Neuordnung der Schullandschaft wurde die Josefschule 1969 Grundschule. Da war der Jahrgang von Josef Hollenhorst bereits in der neugeründeten Hauptschule Avenwedde-Spexard untergebracht und die ersten beiden Schuljahre der 5. und 6. Klasse wurde in der Kapellenschule in Avenwedde verbracht. Nach langer Diskussion hatten sich die Gemeinden Avenwedde und Spexard damals auf eine gemeinsame Hauptschule geeinigt. Als Spexard und Avenwedde 1970 zur Stadt Gütersloh eingemeindet wurden und 1973 der Kreis Wiedenbrück im neugegründeten Kreis Gütersloh aufging, waren die Schüler in der Hauptschule an der Franz-Grochtmann-Straße in Spexard untergebracht. Bei bekannten Lehrern wie dem Direktor Hugo Pollkläsener und dem unvergessenen Willi Vorst lernten die Jungen und Mädchen das Rüstzeug für das spätere Leben. Weitere Lehrkräfte waren Brigitte Böhme und Barbara Altewischer. Den Sportunterricht der Mädchen leitete Liselotte Beuster, die Gattin des Hausmeisters. Der letzte Schultag 1974 war offiziell der 24. Juli. „Wir hatten aber schon am 1. April unseren letzten Schultag“, erinnert sich Josef Hollenhorst zurück. Vor 50 Jahren waren 37 Schüler des Jahrgangs entlassen worden. Zwei sind verstorben und eine Schulkameradin hat es nach Neufundland verschlagen. Alle anderen wohnen weiter rund um Spexard und Gütersloh und freuen sich bereits auf das nächste Klassentreffen.