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Trecker als Gipfelstürmer

 
Glückliche Teilnehmer: Martin Stükerjürgen, Burkhard Willmann, Anni Stüker und Christoph Stükerjürgen (v.l.) wollen auch bei der nächsten Weltmeisterschaft für Oldtimer-Traktoren in Österreich an den Start gehen.

Wenn der Berg ruft, sind die Schlepperfans da. Vier Trecker-Freunde aus Spexard vom Club „Roter Motor“ nahmen jetzt an der Oldtimer-Traktor-Weltmeisterschaft am Großglockner in Österreich teil und erklommen mit ihren liebevoll restaurierten PS-Boliden die berühmteste Bergstraße der Alpenrepublik.
„Das war ein tolles und einmaliges Erlebnis“, beschreibt Anni Stüker die Fahrt bis zum Fuß des höchsten Berg Österreichs, der im Nationalpark Hohe Tauern auf 3.798 Meter thront. Die 51-Jährige war mit einem 15er Deutz aus dem Jahre 1954 dabei und war eine von 30 weiblichen Startern. Das Gesamtfeld bestand aus 769 Bergfahrern aus 20 Nationen. Mehr als 2.500 Menschen, die die große Herausforderung suchten, hatten sich beworben. „Die Teilnahme ist aus einer Bierlaune entstanden und die Fahrt auf das Dach von Österreich war überhaupt nicht schwer“, erzählt Anni Stüker, die vor der Tour in das Salzburger Land einige Übungswochen eingelegt hatte. Als Lernstrecke diente die Autobahnbrücke in der Worth und die Generalprobe ging zum Hermannsdenkmal. Bei einer durchschnittlichen Steigerung von zwölf Prozent mussten 20 Kilometer vom Örtchen Bruck auf der für den Verkehr gesperrten Hochalpenstraße gefahren werden.

Morgens um sieben Uhr in der Früh erfolgte bei Kaiserwetter der Start im Zehn-SekundenTakt und nach knapp drei Stunden waren alle Traktoren im Ziel. Bei der Überwindung von 1.500 Höhenmetern ging es durch duftende Bergwälder, über oft ungesicherte Straßenränder und durch 36 Spitzkehren hoch auf 2.400 Meter. Die Schnelligkeit war bei der Ermittlung der Sieger nicht entscheidend. Die Durchschnittszeit aller Traktoren galt es zu erwischen. Damit aber nicht der älteste oder der schwächste Traktor mit dem jüngsten und schwächsten Traktor konkurrieren musste, gab es verschiedene Klasseneinteilungen nach Baujahr und Höchstgeschwindigkeit. Für das beste Ergebnis des ostwestfälischen Quartetts sorgte Christoph Stükerjürgen als 137 im Gesamtklassement. Mit seinem 18 PS starken Deutz aus dem Jahre 1956 war der Vorsitzende des Clubs „Roter Motor“ über den Alpenpass auf Platz 31 gedüst.
Sein Bruder Martin (49) war am Steuer des vierzig Jahre alten Güldners G 60 auf die Reise gegangen. Der vierte im Bunde war Burkhard Willmann. Der Organisationschef hatte die Traktoren nach einer zwölfstündigen Fahrt mit seinem Lastkraftwagen an den Startort gebracht. Am Start war der 59-Jährige mit einem 80 PS starken Schlüter von 1969. „Für uns war es die erste Teilnahme an dieser Weltmeisterschaft. Wir wollen im nächsten Jahr auf alle Fälle dabei sein“, sprach Burkhard Willmann von einer tollen Herausforderung und hofft, dass der Berg auch 2010 wieder ruft.



Letzte Änderung: 5. Februar 2010