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Auf Gestüt Ravensberg regiert ein neuer Trainer

 
Neuer Trainer: Andreas Wöhler hat jetzt die Nachfolge von Peter Rau als Trainer auf dem Gestüt Ravensberg angetreten.

Andreas Wöhler hat als neuer Cheftrainer und Pächter seine Arbeit auf dem geschichtsträchtigen Gestüt Ravensberg in Spexard aufgenommen. Der 42-Jährige löst damit den Herzebrocker Peter Rau ab, der nach Warendorf umgezogen ist.

Mit 1.309 Siegen gehört der in Dortmund geborene Andreas Wöhler zu den erfolgreichsten Galopptrainern in Deutschland. Von Bremen zog es den ehemaligen Amateurrennreiter (Champion von 1983) jetzt nach Ostwestfalen. "Die Bedingungen in Bremen waren einfach schlechter. Der lange geplante Neubau ist bis heute nicht realisiert", erzählt Wöhler von seinen Beweggründen für einen Wechsel nach Gütersloh. "Als ich hörte, dass Peter Rau die Anlage verlässt, habe ich zugegriffen, denn so ein tolles Anwesen mit Rennbahn wie auf Ravensberg findest du nicht jeden Tag." Als Unterpächter vom eigentlichen Pächter Dr. Andreas Jacobs (Gestüt Fährhof) ist Andreas Wöhler selbstständiger Unternehmer. 1994 hatten Dr. Andreas Jacobs und Gregor Baum vom Gestüt Brümmerhof in der Lüneburger Heide das Anwesen von Reinhard Delius gepachtet. Der Pachtvertrag läuft jetzt noch 20 Jahre. Gregor Baum ist aus der Trainingszentrum Ravensberg GmbH ausgeschieden und arbeitet mit Peter Rau in Warendorf in einer neu erbauten Trainingsanlage weiter.

Mit 60 Pferden und 20 Mitarbeitern hat Andreas Wöhler seine Arbeit aufgenommen. "Im nächsten Frühjahr sind es dann 80 Vollblüter. Wir haben interessante und talentierte Pferde im Stall", hofft Wöhler seine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, die zuletzt in der Bremer Vahr durch die lange Verzögerung beim Bau der Trainingsbahn eingeschränkt war.

Vor 18 Jahren hatte Andreas Wöhler den von seinem verstorbenen Vater Adolf gegründeten Stall in Bremen übernommen. Er war für die Derbysiege von Pik König (1992) und Belenus (1999) zuständig und betreut den amtierenden "Galopper des Jahres", Paolini. Unter dem aus Panama stammenden 30-jährige Stalljockey Eduardo Pedroza (450 Siege) gewann der siebenjährige Hengst 3,2 Millionen Euro und ist nunmehr das gewinnreichste deutsche Sportpferd aller Zeiten. Der bisherige Rekordhalter, den er damit entthronte, ist sein früher von Heinz Jentsch in Köln trainierte Vater Lando.

Ein letztes Mal soll Paolini am 12. Dezember in Hong Kong laufen, wenn das höchstdotierteste Maidenrennen (2.000 Meter) der Welt gestartet wird. Starts im Ausland sind für die deutsche Turfszene zur Alltäglichkeit geworden. Direkt aus dem australischen Melbourne gekommen, zog Paolini am 27. Oktober mit seinem Stallgenossen Simonis in Ravensberg ein, der aus Kanada zurückkam. Der fünfjährige Wallach ist ein gestandenes Spitzenpferd und hat über seine Lieblingsstrecke über 2.400 Meter bereits 330.000 Euro zusammengaloppiert.

Zu der gemischten Besitzergruppe, für die Andreas Wöhler Pferde betreut, gehören 13 der Stiftung Gestüt Fährhof und drei aktuelle Galopper zum Rennstall von Reinhard Delius aus Bielefeld. Der Bielefelder hatte das 1907 gegründete Gestüt Ravensberg von seinem Großvater Paul Niemöller geerbt und nach dem 2. Weltkrieg zu großer Blüte geführt.



Letzte Änderung: 20. Dezember 2004