Stöbern Sie im Archiv und in alten Zeiten!


Widerstand gegen „Dial4Light“

 
Ingrid Hollenhorst (CDU) bezog ebenso wie Kommunalpolitiker von der FDP und den Linken Stellung zum Projekt, das Donnerstagabend im Spexarder Bauernhaus diskutiert wurde

Der Widerstand gegen die Testphase von „Dial4Light“ geht in die nächste Runde. Am 17. November 2011 haben sich im Spexarder Bauernhaus zahlreiche Gütersloher versammelt, um ihren Unmut gegen das Lichtanschalten per Anruf kundzutun. Eingeladen hatte der Verein „Bürger von Spexard“ zusammen mit Mitgliedern des Seniorenbeirats.
Eigentlich wollte der Seniorenbeirat selbst zur Versammlung einladen. „Das hat uns die Verwaltung untersagt. Juristische Schritte haben wir nicht weiter verfolgt. Es geht ja auch so“, erklärte Jürgen Jentsch, der Vorsitzende des Seniorenbeirats. Rund 90 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Unter ihnen auch Vertreter der Ratsparteien CDU, FDP und Die Linke.

Einführend machte Jentsch darauf aufmerksam, dass das von der Stadt Lemgo vermarktete System ursprünglich nur für schwach frequentierte Gegenden ausgelegt sei. Kontraproduktiv für die allgemeine Sicherheitslage sei es und schwer zu handhaben, so der ehemalige SPD-Politiker. Zudem sei bei der Einführung des Projekts, das auf einen Vorschlag des Bürgerhaushalts hervorgeht, weder mit dem Seniorenbeirat noch mit der Polizei oder der Behindertenstelle über die Folgen gesprochen worden. Die drei Parteienvertreter erklärten unisono, dass sie der Einführung von „Dial4Light“ mit dem jetzigen Kenntnisstand nicht mehr zustimmen werden. „Sparen ja, aber nicht so“, stellte Florian Schulte-Fischdick von der FDP klar.
Viele der Anwesenden stellten anschließend die Frage nach den Kosten der Testphase. Die belaufen sich auf 18 500 Euro, wie Ingrid Stubenrauch aus einem Antwortschreiben von Tiefbauamtsleiter Alfons Buske vorlas. Dem Vernehmen nach summieren sich die jährlichen Kosten für die Straßenbeleuchtung auf 400 000 Euro. Bei flächendeckender Einführung des Systems in Gütersloh würde die Stadt 50 000 Euro einsparen. Bei allem Sparwillen waren sich die Anwesenden aber einig, dass die Einführung seitens der Stadt nicht durchdacht gewesen und die Handhabung nicht alltagstauglich sei. Vor allem die Verzögerung, bis das Licht endlich anginge, sei nicht akzeptabel.
Vorschläge zu Alternativen kamen zum Beispiel aus Blankenhagen. Baldur Schlingemann machte darauf aufmerksam, dass dort eine Nachbegehung geplant sei, bei der festgestellt werden soll, welche Lampen tatsächlich ausgeschaltet werden können. Ein weiterer Sparansatz sei die konsequente Umrüstung auf LED-Leuchten.



Letzte Änderung: 9. März 2012