Der Bau der Barackenkirche

 
Das Hauptportal

Hermann Feuerborn und Alois Altenkord konnten durch intensive Verhandlungen zwei alte Militärbaracken in der Größe von 12,5 mal 40,5 Metern von den Amerikanern erwerben. Drei Baracken standen damals an der Verler Straße, etwa dort, wo heute die Mercedes-Vertretung steht. Maurer, unter ihnen auch Wilhelm Steckling und Heinrich Franzbohnenkamp, begannen mit dem Bau der Grundmauern und eines 1,80 Meter hohen Sockels, damit die neue Kirche an Höhe gewann. Mehrere Bauern transportierten die Ziegelsteine mit Pferdefuhrwerken vom Gütersloher Hartsteinwerk Paul Struck - dort steht heute das Miele-Lager - zur Baustelle. Viele freiwillige Helfer brachen die Baracke an der Verler Straße ab und bauten sie nach kurzer Zeit wieder auf. Die Chronik der Bruder-Konrad-Gemeinde erwähnt in diesem Zusammenhang besonders die Verdienste des Zimmermanns Ferdinand Pollmeier.

Große Schwierigkeiten bereitete den Aktiven die Beschaffung von Baumaterialien. Selbst für gutes Geld waren sie nicht erhältlich. Doch die Gemeindemitglieder bewiesen einen starken Opfergeist. Jeder stiftete das, was er über hatte.

Clemens Beierling, Schmiedemeister aus Altenbeken, war für die Metallarbeiten im Gotteshaus verantwortlich.

Bunte Fenster sollte das neue Gotteshaus auch bekommen. So wurde in ganz Spexard Altglas gesammelt, nach Farben sortiert. Dies brachte man zu einem Betrieb ins Sauerland, wo es geschmolzen und zu den gewünschten Fenstern verarbeitet wurde.

Das Holz für die Vertäfelung im Inneren der Kirche stiftete Großehambrinker aus Gütersloh. Einige Probleme ergaben sich noch bei der Beschaffung der elektrischen Beleuchtung. Das Harmonium von Robert Mahne sen., welches schon in der Fabrikhalle von Feuerborns den Gottesdienst begleitet hatte, fand einen neuen Platz auf der Orgelbühne, hinten in der Kirche. Begleitete Robert Mahne sen. den Gesang bei Feuerborns, so taten dies in der neuen Kirche Lehrer Alois Weweler und Wilhelm Hessbrüggen. Erst im Jahre 1955 wurde von der Firma Kemper in Lübeck eine Orgel mit zwei Registern und zehn klingenden Stimmen gekauft und an der Turmseite auf einer neuen Bühne angebracht.

Acht Tage lang wurde an der Kirchenwäsche und an zwölf Messdienergewändern genäht. Für die Altarwäsche (Hochaltar, Seitenaltäre, Kommunionbank und Predigtstuhl) wurde gehäkelte Spitze verwendet, die Maria Altenkord geb. Steckling mit dem Fahrrad von den Benediktinerinnen aus Varensell geholt hatte. Beim Nähen waren u.a. Anna Müller geb. Steckling, Katharina (Käthe) Hermjohannknecht, Ilse Großelanghorst geb. Steckling, Gisela Vormann geb. Auler und Gerda Steckling behilflich. Die Schneiderin Clara Venjakob nähte zwei Messgewänder.

Der Tabernakel wurde am Vorabend von innen mit reiner Seide ausgeschlagen. Pfarrer Hofius stellte damals die Bedeutung des Tabernakels für den katholischen Glauben heraus: “Frau Altenkord, dies ist das letzte Mal, dass Sie diesen Tabernakel anfassen dürfen!” Den Küsterdienst versah ihr Mann Alois Altenkord.

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Letzte Änderung: 2. November 2020