St. Bruder Konrad kurz nach der Fertigstellung mit altem Turm.

Als am 31. März 1946 die Spexarder Barackenkirche von Lorenz Kardinal Jäger konsekriert und dem Schutz des Heiligen Bruder Konrad anvertraut wurde, dachte noch niemand daran, dass irgendwann einmal in Spexard wieder eine neue Kirche gebaut werden sollte. Eigentlich war sie nur eine Notlösung, aber die Barackenkirche wuchs in die Herzen der Spexarder Bevölkerung. Ein Kirchbau von unvergessener Wärme.

Der Kirchbau wurde im Laufe der Jahre immer weiter komplettiert. Das große Kreuz über dem Hochaltar wurde der Gemeinde geschenkt. Eine Mutter-Gottes-Statue und eine Herz-Jesu-Figur fanden ihre Plätze auf Seitenaltären. Das großes Ölbild, welches Bruder Konrad, den Patron der Gemeinde, zeigt und heute in der Sakristei hängt, fand seinen Platz über dem rechten Seitenaltar.

Es zogen 20 Jahre ins Spexarder Land, bis die Idee einer neuen Kirche geboren wurde. Grund hierfür war die immer größer werdende Zahl der Gemeindemitglieder in Bruder-Konrad, so dass der Raum in der Barackenkirche immer enger wurde. Am 18. Juni 1967 wurde im Saal Johannbarkey (heute Spexarder Krug) der zweite Spexarder Kirchbauverein gegründet. In den Vorstand wurden neben Pfarrvikar Pater Josef Davits CSSp die Herren Bohn, Mitschke und Kreutzheide gewählt. Die Mitglieder zahlten monatlich eine Mark in die Vereinskasse und beschlossen, zwei Opferstöcke an den Kirchentüren anzubringen und vierteljährliche Kollekten für den Neubau durchzuführen.

Ein erster Kirchbauverein hatte seinen Ursprung im Jahre 1935 gefunden, dem aber nie ein eigener Kirchbau folgte, sondern sein Ziel letztlich in der Aufstellung der Barackenkirche fand.

Der Gedanke an den Bau einer neuen Kirche ließ in der Gemeinde bislang ungeahnte Kräfte frei werden. Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat, Kirchbauverein und die kirchlichen Vereine bemühten sich nach Kräften, diesem Ziel so schnell wie möglich näher zu kommen.

Der Bielefelder Architekt J.G. Hanke wurde gebeten, einen Vorschlag für den Bau der neuen Bruder-Konrad-Kirche zu unterbreiten. Sein Plan löste aber heftige Diskussionen innerhalb der Gemeinde aus. Stimmen wurden laut, dass der Plan mehr einem Kaufhaus, als einer Kirche entsprechen würde. Andere hatten Zweifel an dem Bau eines Flachdach-Gebäudes. So wurde der Plan von Architekt Hanke abgelehnt. Es wurde ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich Architekt Mertens (Gütersloh) und ein Architekt aus Kloppenburg, sowie erneut J.G.Hanke beteiligten. Diese Modelle wurden im Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn vorgestellt und im Juli 1970 in den Schaufenstern der Schusterei von Hans Steckling an der Verler Straße der ganzen Gemeinde zugänglich gemacht. Jedes Gemeindemitglied konnte sich so sein eigenes Urteil bilden.

Im Oktober des gleichen Jahres beschloss die Generalversammlung des Kirchbauvereines im Saal Johannbarkey, Herrn J.G. Hanke den Zuschlag für sein zweites Modell zu erteilen. Der endgültige Plan wurde im Dezember dann nochmals in Paderborn zur Prüfung und Genehmigung eingereicht.

Ende 1970 hatte der Kirchbauverein bereits 142.000 Mark an Spenden für die neue Kirche zusammengetragen.

Es dauerte einige Monate, bis der Genehmigungs- und Zuschussbescheid aus Paderborn in Spexard eintraf. Die Gesamtkosten sollten sich auf 1,6 Millionen Mark belaufen, von denen das Erzbistum rund zwei Drittel übernehmen wollte. Somit war auch das finanzielle Ziel des Kirchbauvereins fest gesteckt. Einen großen Beitrag hierzu lieferten auch die zahlreichen Gemeindefeste, die weit über die Grenzen von Spexard bekannt waren. Sie erbrachten jährliche Einnahmen bis zu 26.000 Mark zugunsten des Neubaus.

Bislang war die Gemeinde zu ihren Veranstaltungen außerhalb des Gottesdienstes im Jugendheim direkt neben der alten Kirche untergebracht, welches auch aus allen Nähten platzte. Eines abends im Oktober 1971 kam es dazu, dass diese Jugendheim in hellen Flammen stand und die Feuerwehr dreimal ausrücken musste, um die Flammen gänzlich zu ersticken. Vom Jugendheim waren am nächsten Morgen nur noch ein paar verkohlte Reste übrig. Der Neubau des geplanten Gemeindezentrums sollte an selbiger Stelle entstehen.Zwischenzeitlich fand man in der Weweler-Schule, In der Worth, einen passenden Unterschlupf.

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Letzte Änderung: 2. November 2020