Spexard während des Zweiten Weltkrieges 1939 bis 1945

 
Das Haus Johannhörster an der Verler Straße neben der Firma Feuerborn.

Spexard wurde erst relativ spät von den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges berührt, sieht man von der Trauer um gefallene Familienangehörige und hin und wieder beobachteten Luftkämpfen einmal ab. Am 3. August 1940 fielen in der Nähe der Autobahnauffahrt erstmals Bomben auf Spexarder Gebiet. Osteuropäische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, die als Arbeitskräfte auf verschiedenen Höfen eingesetzt wurden, gehörten zum Alltagsbild jener Tage. So befand sich auf dem Hof Bürenheide ein kleines Sammellager für etwa 20 Kriegsgefangene, die tagsüber auf Spexarder Höfen arbeiteten.

Im letzten Quartal des Jahres 1944 steigerten die Alliierten die Bombenangriffe auch im Raum Gütersloh. Ziele waren außer verschiedenen Fabrikanlagen und dem Flughafen die Autobahn und die Eisenbahnlinie. Im März 1945 fielen Bomben im westlichen Teil der Gemeinde Spexard, hauptsächlich im Brock. Besonders nervenaufreibend waren in den letzten Kriegsmonaten die Angriffe der Jagdbomber. Wegen der uneingeschränkten Luftüberlegenheit der Alliierten löste ihr Erscheinen Angst und Schrecken aus, wenn sie mit demoralisierendem Motorenlärm im Tiefflug angriffen.

Am 31. März 1945, Ostersamstag, näherten sich gegen 18 Uhr amerikanische Panzer, über die Reichsautobahn kommend, Spexard. Am Ostersonntag 1945 tasteten sich Panzerspähwagen, von Wiedenbrück-Varensell kommend, auf der Neuenkirchner Straße heran. Am 2. April 1945, dem zweiten Ostertag, zogen sich die deutschen Wehrmachtsverbände in östliche Richtung zurück. Die Einheiten des Volkssturms lösten sich stillschweigend auf. Ein Parlamentär verständigte die Amerikaner von der kampflosen Übergabe Güterslohs und Spexards.



Letzte Änderung: 1. März 2021